55 - Granada - Alhambra

Bericht von Jasmin:

Kleine Vorwarnung. Der Bericht wird länger. Seid Cordoba ist viel passiert. Und wir hatten jetzt ein paar Tage kein Internet und konnten leider nichts posten, es hat sich einiges getan.
Nachdem wir Cordoba verlassen haben standen wir 2 Tage an einem Stausee. Es war herrlich. Nur ein paar Fischer waren da und ansonsten nur wir und unsere Reisefreunde RiRo. Völlige Ruhe. Haben gegrillt und einfach nichts gemacht. Am Freitag ging es weiter. Auf der Suche nach Wasser für unseren Frischwassertank und einer Entsorgungsstation sind wir fündig geworden. Leider war der Platz geschlossen. Aber schnell war das Verbotsschild beiseite gehoben. Wasser lief und so waren wir wieder ausgestattet für die nächsten Tage. Jetzt mussten wir nur noch einen Platz zum übernachten finden. Auf gut 1000 m Höhe an einer Höhle haben wir einen Platz auf einer Wiese gefunden. Ebenfalls herrlich ruhig. Und die Aussicht war toll. Inklusive Sonnenuntergang hinter den Bergen. Aber sehr kalt. Hier mussten wir zum ersten Mal auf unserer Reise die Heizung über Nacht laufen lassen. Es ging runter auf 0 Grad.

Am nächsten Morgen Abfahrt Richtung Granada. Aber wir wollten nicht am Wochenende in die Stadt. So mussten wir nochmal eine Nacht Zwischenstopp an einem Stausee machen. Ruhige Lage am Ortsrand mit herrlichem Blick auf den See. Nur leider kein Internet. Aber auch diesen Abend haben wir überlebt. Nachttemperatur -1 Grad.

Dann hieß es: Granada wir kommen! Es war aber nicht wirklich leicht einen Stellplatz für Wohnmobile zu finden. Über Google Maps haben wir dann direkt gegenüber der Alhambra auf dem Hügel einen Parkplatz gefunden. Als wir dort ankamen erzählten uns die anderen Camper die dort standen, dass es hier kein Problem mit der Polizei gibt. Sie stehen seit 2 Tage hier. Ein perfekter Platz! Die Aussicht auf die Alhambra und die Stadt war grandios. Da es noch früher Nachmittag war haben wir gleich noch einen kleinen Teil der Stadt erkundet. Das frühere Zigeunerviertel „Sacromonte“ von Granada. Direkt unterhalb unseres Parkplatzes. Bei dem Viertel handelt es sich um Höhlenwohnungen.  Also ging es bergab in ein Labyrinth von schmalen Trampelpfaden.  In den Höhlenhäusern wohnten die unterschiedlichsten Menschen. Man würde ja davon ausgehen, dass dort eher ärmere Menschen wohnen, aber wir haben von der Waschmaschine über Hometrainer und Grill alles gesehen. Gut reich sind die Menschen deswegen auch nicht, aber es geht Ihnen gut und Sie haben Strom und Wasser. Ein paar Aussteiger waren sicherlich auch dabei. Irgendwie sehr interessant diese Lebensweise aber auch sehr befremdlich. Für uns wäre es nichts. In einer Höhle am Berg. Wer soll denn da ständig die Bierkästen rauf und runter tragen!? Dann lieber direkt mit der Elli zum Supermarkt. Wir waren heilfroh als wir den steilen Berg wieder oben waren.

Am Abend saßen wir dann noch zu unserem ‚Sundowner‘ (Dämmerschoppen) gemütlich zu viert vorm Wohnmobil. Aber es wurde schnell kalt. Zum Sonnenuntergang sind wir dann noch zu einer Art Aussichtspunkt in der Nähe des Parkplatzes gegangen und haben mit etlichen Leuten den Sonnenuntergang angeschaut. Sehr schön. Und dieses wunderbare Leuchten am Himmel wenn die Sonne weg ist. Super.

Montag wollten wir dann die Altstadt anschauen. Inkl. Kathedrale etc. Also wieder runter vom Berg und in die Gassen der Stadt. Der erste Eindruck war gar nicht so toll. Etwas mulmig war uns am Anfang in dem Wirrwarr der Gassen. Überall hohe Mauern und gesehen hat man nichts. Dann waren wir aus diesem Viertel endlich draußen und standen wieder einmal vor einer geschlossenen Kirche. Naja, so haben wir uns eben die 10 Euro Eintritt für die arme katholische Kirche wieder gespart.

Die Kathedrale in Granada ist ein ganz schön großer Kasten. Vergeblich haben wir versucht im Cafe am Platz vor der Kirche einen Platz zu bekommen. Gerne hätten wir dort einen Kaffee getrunken. Aber das Cafe am Nebenplatz war auch ok. Wir wollten uns heute Zeit lassen für die Besichtigung der Stadt. Das ist uns gut gelungen. Wir sind weiter durch die Gassen und Straßen gewandert und haben sehr viel gesehen. Am Nachmittag haben wir sogar nochmal ein nettes kleines Bistro gefunden unterhalb der Alhambra und haben uns dort noch einen Kaffee gegönnt. Und dann ging es wieder steil bergauf zum Parkplatz auf dem unsere Elli stand. Puhhhhh. Erst die Steile Straße rauf und dann noch sehr viele Treppenstufen. Aber geschafft. Am Ende waren es 10 km, aber sehr viel bergauf und bergab.

Dann haben wir festgestellt dass am Platz alle anderen Camper weg waren. Nur noch Elli und das Wohnmobil unserer Reisefreunde. Und bei Ihnen hing an der Scheibe ein Zettel der Polizei. Mit der Aufschrift auf Deutsch: „Bei nächsten Mal werden Sie abgeschleppt“! Irgendetwas muss vorgefallen sein warum sie alle Camper weggeschickt haben. Wir hatten keinen Zettel. Das war auch sehr komisch.

Wir wollten aber dennoch keine weitere Nacht auf diesem Platz riskieren. Also erneute Suche nach einem Übernachtungsplatz. Fündig wurden wir 25 Minuten entfernt an einem Stausee. Perfekt. Wieder sehr ruhig und ein toller Sonnenuntergang.  Dienstagfrüh mussten wir dann ja erst einmal wieder nach Granada fahren. Auf dem Programm stand die Besichtigung der Alhambra. Wir haben auf einem extrem teuren Parkplatz geparkt. Ich sage nur 14 Euro für 5 Stunden. Ganz schöne Abzocke. Geplant war, dass Simone die Alhambra besichtigt und ich mit Bobby draußen bleibe und spazieren gehe und dann im Auto warte.

Nach 2 Stunden hat mir Simone dann geschrieben ich müsste doch unbedingt auch rein und mir das anschauen. Also haben wir uns vorm Eingang getroffen und den Schorschi getauscht. Die Besichtigung hat sich gelohnt. Die Palastanlagen sind der Hammer. Ein Meisterwerk. Wie konnten die Menschen das damals nur alles machen. Unbegreiflich. Wie viele Menschen mussten wohl Jahrzehnte lang arbeiten und auch sterben für dieses Kunstwerk.

Ich war wirklich froh, dass Simone mir gesagt hat ich müsse es mir unbedingt anschauen.

Und der Extrabonus war natürlich, dass fast keine Menschen da waren. Man konnte fast ganz alleine und in aller Ruhe alles ansehen. Man ist sich zwar vorgekommen wie in einem Hochsicherheitsgefängnis aber Sie haben uns ja wieder raus gelassen. An jeder Ecke mussten wir unseren Personalausweis vorzeigen.

 Heute mussten wir uns auch von unseren lieben Freunden verabschieden. Unsere Wege trennen sich für ein paar Tage, aber zu Ostern werden wir uns wiedersehen.  Nach der Besichtigung waren wir auch ziemlich platt und wollten nur noch Richtung Küste und einen Schlafplatz suchen.

Nein, halt es gibt noch eine Geschichte dazwischen. Aber ich habe euch ja gesagt der Bericht wird lang. Seit Wochen haben wir ein Problem mit unserer Schiebetür am Auto. Wir haben ein spezielles Schließverfahren. Nennt sich Softlock. Wir brauchen die Türe nicht mit einem lauten Knall zuschieben sondern die Türe schließt sich relativ leise von selbst. Man braucht sie nur leicht zuschieben. Und das ist der Haken. Je mehr Elektronik im Auto desto mehr Schei……….! Nach langen Recherchieren stand fest. Es gibt nur eine Lösung: die Softlock ausbauen und die original Schlossfalle wieder einbauen. Dann geht zwar die Türe nur noch mit einem lauten ratsch-bumm zu, aber immerhin geht sie dann zu.

Wir haben in Motril an der Küste einen Citroen Händler gefunden und sind dort am Dienstagabend noch hin und haben das Teil bestellt. Gott seid Dank hatten wir die Artikelnummer sonst würden wir jetzt noch dort stehen und mit Händen und Füssen erklären was wir brauchen.

Bestellung hat funktioniert. Wartezeit 2 Tage bis die Teile ankommen.

Kein Problem wir haben ja Zeit. Also suchen wir uns einen Platz am Strand und warten. Platz gefunden. Trotz Verbotschild für Wohnmobile. Aber das hatten wir jetzt die ganze Zeit in Spanien und die Polizei hat es nicht interessiert. Und prompt kam ein Polizeiauto. Hat gewendet und ist wieder gefahren. Das war natürlich für uns das Zeichen, dass wir auch hier stehen bleiben können. Am nächsten Morgen nachdem Frühstück kam dann das nächste Polizeiauto. Diesmal stieg der mehr als unfreundliche Polizist aus und hat uns gesagt wir dürfen hier nicht stehen. Wir haben freundlich gesagt, dass wir in 5 Minuten weg sind. Alles ok. Wir sind gefahren. Haben erst mal Gas getankt und sind dann wieder zurück in diesen Ort um Wasser aufzufüllen. Ein Wasserbrunnen für die Öffentlichkeit. Wir haben gerade angefangen Wasser aufzufüllen als der unfreundliche Polizist mit dem Auto an uns vorbeifuhr. Oh Mann. Keine 10 Minuten später. Wir waren gerade fertig und hatten uns umgezogen um ins Meer zu hupfen kamen zwei Polizeiautos.  Und schon standen zwei Polizisten vor uns. Polizei: Was wir hier machen????  Ja wir wollen schwimmen. Polizei: Wir dürfen hier nicht bleiben. Ja wo dürfen wir denn bleiben????

Dann haben wir erzählt, dass unsere Türe kaputt ist und wir 2 Tage auf ein Ersatzteil warten. Dann konnten wir uns einigen dass wir auf einem Parkplatz im Ort 2 Tage und 2 Nächte stehen bleiben dürfen. Geht doch. Platz war super. Relativ leise, direkt am Strand und die Duschen am Strand waren auch nutzbar. Perfekt. Am nächsten Tag gegen Mittag stand dann wieder ein Polizist vor uns und hat gefragt was wir hier machen. Wir haben wieder die gleiche Geschichte erzählt und alles war gut.

Gegen Abend kam dann wieder die Polizei. Wieder ein anderer Polizist. Wieder Ausweiskontrolle. Der hat uns dann lang und breit erklärt, dass wir gar nicht reisen dürfen in Andalusien. Wir dürfen die Provinz Granada nicht verlassen. Wir haben ihm dann erklärt, dass wir seit 5 Wochen von Provinz zu Provinz reisen und sich nicht ein Polizist für uns interessiert hat. Ja das kann gar nicht sein so ungefähr. Aber auch er hat uns dann nach 15 Minuten in Ruhe gelassen.

Heute Freitag haben wir das Ersatzteil in der Werkstatt abgeholt, waren einkaufen und siehe da wir sind ohne Probleme und Polizeikontrolle in die nächste Provinz gefahren. Das waren schon sehr spezielle Polizisten. Entweder haben die nichts zu tun oder sie wollen einfach keine Touristen. Wir werden es wohl nie erfahren. Auf jeden Fall stehen wir jetzt bei Roquetas de Mar am Strand mit anderen Campern und bleiben hier über das Wochenende. Polizei ist auch schon vorbeigefahren. Hat sich nicht für uns interessiert. Und die anderen Camper stehen hier auch schon länger.

Jetzt habt ihr es geschafft.
Der Roman ist zu Ende.
Machts gut.
Bis bald.
Eure Mädels und der Schorschi



Wunderschöne Landschaft zwischen Cordoba und Granada.

2 Tage Rast an einem Stausee mit unseren Reisefreunden.

Auch Bobby war total k. o.!

Weiter ging es durch wunderschöne Landschaften Andalusiens. 
Traumhaft schön!

Ein weißes Dorf. 

Ein "Mirador" (Aussichtspunkt).

mit atemberaubender Aussicht auf 1000m Höhe.



Bobby hat einen riesen Knochen angeschleppt. 🙄🤣

Die Aussicht von unserem Schlafplatz.

Mit fantastischem Abendrot.

Nachts hatten wir -1°C! 
Bobby haben wir in die Fleece-Jacke eingewickelt. 
Er hat gezittert vor Kälte🥶, der arme, kleine Knilch.

Weiter ging es über einen Bergpass.

Wie er da sitzt. Zum brüllen!
"griag i wos!?"

Die Aussicht von unserem Schlafplatz. 
Auch hier ging es in den 0°C Bereich. 🥶


Granada


Die Aussicht auf die Alhambra von unserem Schlafplatz.

Eine Höhlenwohnung im Zigeunerviertel "Sacramonte".



Der "Chef" hat Erfrischungsgetränke ausgeschänkt:
Whiskey, Cerveca, Vino, Aqua usw. 








Und nochmal die Alhambra, weil sie so schön ist.

Unser Schlafplatz auf dem Parkplatz des Einsiedlerhofs
"Eremita de San Miguel".
Mit Blick auf die Sierra Nevada und die Alhambra!!!

Ein Blick aus dem Kofferraum auf die Alhambra!

Die Sierra Nevada, schneebedeckt.





Sonnenuntergang Granada.

Stadttour Granada:



Gmiasdandla.

Gwürzdandla.

Da Messerdandla vo Granada.

Überall schmale Gassen mit arabischem Flair.

Tourishops. 



Die Plaza vor der Kathedrale. 
Dort hätten wir soooooo gerne einen Kaffee getrunken, aber: leider kein Tisch frei!





Die Kathedrale.


Granada ist ein Teil des mozarabischen Jakobswegs.

Ein Auto voller Dellen.
J-E-D-E-S Auto in Spanien hat Dellen.
Das muss man den Spaniern lassen: Autofahren können sie nicht. 😂😂😂
So lang uns koana neifoht basst ja ois 😏😉





In der Markthalle von Granada.

Eine Portweinsammlung in dem Schaufenster eines Lokals.

Das Gerichtsgebäude von Granada.

Zeit für ein Kaffee-Päuschen.



So beschwerlich zu gehen. 

Bergauf. 🥵


Und wieder bergauf. 🥵🥵

Der Ausblick von oben. Genial!

und wieder fantastische Sicht auf die Alhambra.

Danach mussten wir unseren genialen Parkplatz leider verlassen.
Ihr habt ja im Bericht gelesen, dass keine Camper mehr auf dem Platz standen und 
unsere Reisefreunde einen Zettel(Verwarnung) im Fenster kleben hatten.... 



Das war dann die Aussicht von unserm Schlafplatz in der Nähe von Granada.
Genial!

Alhambra:


Nur 2 Camper auf dem Parkplatz der Alhambra.

Und NULL Autos auf dem Parkplatz der Alhambra.


KEINE Warteschlange!!!!
Corona ist Fluch und Segen zugleich.
Fluch: wir stehen oft vor verschlossenen Türen.
Segen: wir durften die Alhambra fast alleine besichtigen.



















Dort wo der rote Pfeil im Bild ist war unser genialer Parkplatz 
vom "Eremita de San Migual".


















Und wieder bergauf🥵



Oben auf der Aussichtsplattform wurde ein Interview geführt.
Am Ende war es vielleicht sogar eine spanische Berühmtheit!?
Kennt die Dame ganz links jemand von euch?








-Alhambra Ende-

Dann ging es wieder ab zum Meer. 
Postkartenmotiv!

Die Elli auf dem verbotenen Parkplatz. 🙈


Granada und die letzten Wochen waren sehr anstrengend.
Jetzt brauchen wir eine Pause.


-ENDE-
✌😎





















Kommentare

  1. Mein Gott habt ihr schöne Bilder gemacht und einen super guten Bericht. Papa und ich konnten uns wieder an die vielen, wunderschönen Eindrücke von der Alhambra erinnern, wunderschön.
    Da hat euch die Polizei ganz schön eingeheizt, aber auch das habts super gemeistert, Hut ab!!!!! Wie gehts dann weiter mit der Elli, könnt ihr des ebba selber reparieren????? Mädels passt bitte auf euch auf und bleibts vor allem gesund. Viele liebe Drücker, eure Mama und euer Papa, wir haben euch lieb.

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  2. Hallo ihr beiden, ein schöner Bericht. Auch wir haben inzwischen unsere Erfahrung mit der Polizei gemacht. Mit dem Ergebnis, dass wir nachts unseren Standort wechseln mussten 😡.
    Mehr dazu beim nächsten Treffen.
    LG RiRo ( https://riro.blog)

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  3. Mir war det neue Bericht kä Zeil zu lang ! Wunnaschäne Bilder un für mich ganz tolle Erinnerungen! Granada un die Alhambra sin ,wers mol gsehe hot ,unvergesslich ! Wünsch euch ä tolli Ruhephase nach soooo viel Besichtigungen! Grüssle von de Sally's

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  4. Mir war det neue Bericht kä Zeil zu lang ! Wunnaschäne Bilder un für mich ganz tolle Erinnerungen! Granada un die Alhambra sin ,wers mol gsehe hot ,unvergesslich ! Wünsch euch ä tolli Ruhephase nach soooo viel Besichtigungen! Grüssle von de Sally's

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