Frankreich ist wirklich wunderschön – wenn nur diese Sprache nicht wäre.
Die Franzosen an sich behandeln uns alle sehr freundlich. Negatives gegenüber Deutschen, was ich früher in den 90gern am eigenen Leib oft erleben musste, gibt es in dieser Form nicht mehr.
Allerdings, sind in 99% der Fälle wir die ersten die grüßen und Guten Tag sagen. Die Franzosen starren eigentlich irgendwie fast alle auf den Boden. Man bekommt zwar ein freundliches „Bonjour“ zurück, dennoch sind es wir, die zuerst grüßen.
Naja, sei es wie es ist, mit der Sprache werden wir einfach nicht warm. Wir haben zwar in den Wörtern an sich einige Parallelen zum Englischen festgestellt, aber die Aussprache ist natürlich wieder kommplett anders. Was uns besonders schwer fällt ist, wenn wir die Namen der Ortschaften lesen, man diese aber dennoch absolut anders ausspricht als wir uns das vorstellen.
Jetzt fragt ihr euch sicherlich, ‚woher wollen se denn wissen wie man des ausspricht!?“ – ta ta ta ta – wir haben ein Navi! Und das sagt immer wieder die Ortschaften an.
Apropos Navi: Jasmin ist das beste menschliche Navigationssystem der Welt. Einfach der Wahnsinn! Durch jedes Kaff, jede Stadt, durch jede Provinz – Jasmin leitet uns sicher durch.
Ohne Jasmin würde ich wahrscheinlich immer noch um den Bodensee rumfahren und mich fragen ob ich dort schon mal vorbei gekommen bin.
Nein Quatsch so schlimm ist es auch wieder nicht, aber fast.
Wir haben unseren tollen gratis Stellplatz am fantastischen Stausee „Lac de Sainte-Croix„ der Verdon-Schlucht verlassen und sind weiter gezogen.
Diese Gegend rund um die Schlucht ist so wunderschön und irgendwie beschleicht uns das Gefühl, dass wir dort nicht zum letzten Mal waren.
Auf der Fahrt durch die Provence waren tausende Lavendel-Felder. Leider, leider, leider – ALLE abgemäht. Traurig, aber „c’est la vie“. Wir konnten nur erahnen wie schön es in der Lavendelblüte sein mag.
Es war ja so schon fantastisch entlang der ganzen
Lavendelfelder zu cruisen auf der „Route de Lavande“. Aber wenn die
Lila-Stängel überall herausragen ist es bestimmt nochmal so schön.
Unser Ziel waren die Ockerfelsen.
Durch diese sind wir dann auch gestapft, bei sengender Hitze. Boah ganz schön anstrengend, wir haben geschwitzt wie die Schweine. Aus allen Ritzen lief der Schweiß.
Wir haben derzeit über 30°C (im Schatten versteht sich).
Bobby haben wir regelmäßig vom mit genommenem Wasser süffeln lassen, der hat ganz schön was weg gepumpt. Zum Glück liebt er die Hitze. Die Strecke hätte man sicher nicht mit jedem Hund gehen können.
Wir haben uns entschieden bei „Rustrel“ durch die Ockerfelsen zu wandern. Das wohl bekanntere Wander-Mekka der Ockerfelsen liegt bei „Roussillion“, aber da war nirgends zu lesen ob der Hund mit rein darf. Also sind wir nach Rustrel.
Die Felsen waren wirklich sehr schön und es ist beeindruckend, was die Natur bereit hält.
Allerdings waren wir uns einig, hätten wir uns irgendwie
ein bisschen mehr erwartet. Es war wunderschön, da gibt’s gar nix, aber dennoch
ist der Funke zu uns nicht übergesprungen.
Dafür ist der Funke absolut übergesprungen auf der Fahrt zur berühmten Steinbrücke „Pont d’Arc“.
Die Fahrt führte uns durch eine unbeschreiblich schöne Landschaft, entlang riesiger Canyons des Flusses Ardèche.
Immer wieder sind Aussichtspunkte mit großen Parkplätzen. Wir haben oft angehalten und waren derart fasziniert und überwältigt.
Frankreich ist bislang wirklich fantastisch – wenn nur die Sprache nicht wäre.
Die Fahrt war auch wesentlich entspannter als zur Verdon-Schlucht. Zum einen war die Fahrbahn etwas breiter und es gab sogar eine Mittelmarkierung und zum anderen waren wir so gut wie alleine auf der Strecke, es klebte uns nicht ständig jemand hinten an der Stoßstange.
Die „Pont d’Arc“ ist sehr beeindruckend. Eine natürliche
Steinbrücke über den Fluss Ardèche, 60 Meter lang und 54 Meter hoch. Wahnsinn.
Wir haben uns für 2 Nächte einen Campingplatz gegönnt. Mit dem SUP sind wir
abwechselnd flussaufwärts gepaddelt und dann steht sie vor einem: die Pont d‘
Arc. Einfach beeindruckend. War es doch erst meine 2. Fahrt auf dem SUP, so
muss ich sagen, war es auch wieder unglaublich schön.
Bislang hat Frankreich unsere Erwartungen weit übertroffen. Das Land ist wirklich ein Paradies für Mobilisten. Fast überall sind Wohnmobilstellplätze, in jedem zweiten Dorf sind sie sogar gratis.
Fast alle sind mit einer WC-Entsorgung ausgestattet und mit Frischwasser und das Ganze zumeist auch noch gratis. Da kann sich unser Heimatland eine Scheibe abschneiden.
In Deutschland fühlt man sich mit dem Wohnmobil immer unwillkommener. Das Geld soll man in den Supermärkten + Restaurants lassen, aber danach bestmöglich in Luft auflösen und auf nie mehr wiedersehen verschwinden.
Mir ist es ein Rätsel warum sich Wohnmobil-Brennpunkte wie Walchensee, Kochelsee, Sylvenstein u. v. m. keine adäquaten Lösungen einfallen lassen. Anstatt Parkplätze zu schaffen, verhängt man überall ein Parkverbot. Anstatt Mülltonnen aufzustellen, werden aus den Naturschutzgebieten alle Mülltonnen abgezogen. Irgendwie nicht sehr logisch. Zumindest nicht nach meiner Logik.
Hier in Frankreich ist es unwahrscheinlich sauber. Ich hatte mir ja vorgenommen, dass ich auf unserer Reise überall Müll sammeln werde. Allerdings brauche ich das in Frankreich nicht. Es gibt in aller Öffentlichkeit überall Mülltonnen, alle paar km steht eine Vollentsorgung. Sehr vorbildlich! Das Ende: jeder wirft seinen Müll in die Mülleimer und nicht an den Straßenrand – was für ein Vorbild! Grandios!
Was auch unglaublich positiv ist, dass die Franzosen sehr
ruhig sind und auch großzügig Abstand halten. Einfach toll!
Jasmin und ich – wir lieben die Ruhe. In Deutschland können wir in das noch so
verlassenste Kaff fahren, ins hinterletzte Eck – es dauert keine 5 Minuten und
es erscheinen Menschen mit lauten Musikboxen (inklusive Bum-Bum-Musik!) und
diese Menschen legen sich meist 10cm neben unsere Picknickdecke, nicht gerade
dass sie es sich es auf unserer Decke bequem machen.
Hier in Frankreich ist das komplett anders. Wenn die Menschen sehen, da liegt schon jemand, dann gehen sie auf Abstand und legen sich an einen anderen Fleck. Sehr schön und angenehm!
Unsere (vor-vor-letzten) Reserven an Greichats mit Baguette.
Mal was anderes: Baguette statt Bauernbrot - man muss sich eben anpassen. 😉
Leider waren alle Lavendelfelder abgemäht. 😌
Schnecken am Stecken.
Wir haben sie aber nicht gegessen! 😝
Die Ockerfelsen von Rustrel.
"Horseshoe Bend" USA?
Nein! Ardèche Frankreich!
Angelika - vielen Dank für den Tipp!
Sonst wären wir hier nicht hingekommen.
Hui - war dringend nötig.
Die Steinbrücke. 60 Meter lang und 54 Meter hoch.
Die Brücke, beim durchpaddeln, von unten.
Unser kleiner Sonnenanbeter.
Soll angeblich ganz viel Glück bringen. 👍😆
Na wenn das kein Glück bringt, dann weiß ich a nimmer!💩😊
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