18 – Frühstück mit Delfinen – Cap Finisterre, das Ende der Welt – Santiago de Compostela

Ein Bericht von Simone:

Eigentlich pilgert man ja zuerst nach Santiago de Compostela und macht sich dann auf zum Cap Finisterre, das sogenannte „Ende der Welt“.
Eigentlich ist das Wetter um diese Jahreszeit in Nordspanien viel besser (hat uns ein astrein deutsch sprechender Spanier erzählt).

Eigentlich würden sehr viele Menschen die Welt bereisen wollen, trauen sich aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht. Ja ja…. ‚eigentlich‘…..

Wir haben die ganze Sache, wegen dem vorhergesagten guten Wetter am Cap, für uns einfach umgedreht und sind zuerst ans weltberühmte „Ende der Welt“ gefahren, bevor wir dann Santiago de Compostela besichtigen wollten.

Dafür sind wir sehr reich belohnt worden: Sonne, Sonne und nur ganz wenige Wolken und seit 2 Tagen kein Regen.

Bevor wir losfuhren, hatten wir noch ein ganz gemütliches Frühstück am Atlantik, hoch oben auf den Klippen. Ich dachte noch so für mich „wäre mal wieder schön, Delfine zu sehen“. Unmittelbar danach sah ich zum Atlantik und sagte zu Jasmin „ui schau moi, do draußen san ja Delfine!!“. Tatsächlich!

Ein ganzes Rudel ist quietschvergnügt einem Fischkutter hinterher getaucht. Sie sprangen aus dem Wasser und tauchten wieder ein, so wie man es von Delfinen kennt. Ein herrlicher Anblick.

Die wenigsten Menschen auf unserem Planeten konnten wohl Donnerstagfrüh von sich behaupten, dass sie während des Frühstücks Delfine beobachten konnten.

Was für ein grandioser Start in den Tag! Und dieser sollte noch so viel Schönes für uns bereit halten.

Angekommen am Cap, haben wir unsere Elli an dem schönsten und genialsten Wohnmobil-Parkplatz  den wir bis jetzt auf der Reise hatten abgestellt. Und das Ganze auch noch gratis!

Direkt an den Klippen ca. 100 Meter über dem Meer, mit bestem Blick auf den weltberühmten Leuchtturm und mit dem unendlich weiten Blick auf den Atlantik und auf das Ende der Welt (Cap Finisterre, abgeleitet von lateinis finis terrae, ‚Ende der Erde‘)

Gut, mittlerweile weiß man, dass die Welt dort nicht aufhört, sondern irgendwann Kanada und Nordamerika kommen.

Schwimmen rentiert sich nicht, es sind weit über 5.000km bis zum nächsten Festland 

Dann ging es auf, zum berühmten Jakobsweg End-Grenzstein 0,000km, Erinnerungsfotos garantiert!

Meine Gefühle kann ich kaum in Worte fassen. Sind doch mittlerweile 12,5 Jahre vergangen seit ich den berühmten Weg pilgerte und mit so vielen Glücksgefühlen am Cap Finisterre stand.

Meine Güte, was ist seitdem nicht alles passiert in meinem Leben. Unglaublich.

Damals stand ich hier gebeutelt von den vielen Schmerzen und dennoch voller Glückseligkeit nach dem Pilgermarsch.

Heute bin ich hier mit meiner Ehefrau (!!!) und unserem lustigen Hund (der sich mal wieder kein bisschen für die Sehenswürdigkeit interessierte) bei strahlendem Sonnenschein. Wahnsinn.

Unbeschreiblich schön.

Nachdem wir die Zeit damit verbracht haben über die Felsen zu kraxeln, haben wir uns eine Weile hingesetzt und einfach nur geschaut, innegehalten und genossen.

Wunderbarer Anblick.

Früher war man davon überzeugt, dass hier am Cap das Ende der Welt sein musste.

Man sieht wirklich gar nichts mehr, kein Inselchen im Atlantik, nichts. Nur Wasser und Horizont. Einmalig schön.

Zurück an der Elli haben wir den kompletten Nachmittag die Sonnenstrahlen und diesen einmaligen Ausblick genossen.

Am Abend konnten wir dann auch noch den schönen Sonnenuntergang über dem Meer genießen und wir können behaupten, es war ein rundum fantastischer Tag. Weiter so!

Freitag hat das Wetter auch noch einmal mitgespielt und wir haben einfach noch einen Tag am Cap drangehängt. Wir sind wieder zum Leuchtturm spaziert und haben nochmal das einmalige Flair genossen uns auf den Steinen abgesetzt und einfach nur geschaut und genossen.

Oft gibt es am Cap wohl extremen Nebel, wir hatten Glück.

Erst Samstagfrüh zog der Nebel auf, aber da sind wir weiter in die große Pilgerstadt Santiago de Compostela.

Von unserem Parkplatz marschierten wir 30 Minuten Richtung Innenstadt und dann standen wir vor der Kathedrale. Ein schöner Anblick. Fast. Denn die halbe Kathedrale ist mit Gerüsten zugepflastert, denn der Kasten wird derzeit renoviert. Es finden keine Pilgermessen statt (gibt aber eine Ausweichkirche) und die Kathedrale ist auch nur begrenzt begehbar.

Die Renovierungsarbeiten dauern noch an, aber die Spanier wollen bis zum heiligen Jahr 2021 fertig werden. Warum das nächste Jahr allerdings heilig sein soll: keine Ahnung!

In der Kirche konnte man wirklich nur ganz wenig sehen, alles ist auch innen mit Gerüsten zugepflastert.

Es war wirklich wunderschön, die Kathedrale ein zweites Mal in meinem Leben zu sehen.

Aber emotional betrachtet waren das natürlich zwei Paar Stiefel.

Damals nach den Strapazen endlich am großen Ziel ankommen und heute einfach so nach einem 30 minütigen Spaziergang davor stehen. Kann man nicht vergleichen.
Beides schön, auf seine Art und Weise.

Macht’s gut und bleibt alle gesund.

Seid ganz lieb gegrüßt

Euer Simmerl, Jasmin und Schorschi

Unser Ausblick auf das "Delfin-Becken"



Die Delfine🐬 😊

Sind keine guten Aufnahmen, dafür waren sie leider zu weit weg.🐬


Die Pilger müssen immer dem gelben Pfeil oder
der Jakobsmuschel folgen um ans Ziel zu kommen.


Da ist er: der berühmte Grenzstein 0,000km.


2008 - Simone am Ende der Welt.
2020 - Simone wieder am Ende der Welt. 
Hat sich einiges verändert. Sogar der Grenzstein ist ein anderer.

Das Leuchtturmwärterhaus.

Schorschi am Ende der Welt. 
Gnädigerweise hat er mal in die Kamera geschaut. 😄🙈


May Peace Prevail On Earth!
Möge Frieden auf der Welt herrschen!




Sonnenuntergang von einem perfekten Tag. 💓

Sonnenaufgang.
Der Blick aus unserem Fenster. 
Ein Traum!

...ich geh mit dir wohin du willst,
auch bis an's Ende dieser Welt,
am Meer am Strand wo Sonne scheint,
will ich mit dir alleine sein.
(Nena - Leuchtturm)


Und mit einem Mal waren ca. 20 Ziegen um uns rum.

Erst sind sie alle aufmarschiert.

Dann sind sie alle abmarschiert.
Über die steilen Abhänge.




Wenn ihr genau hinseht, seht ihr am Ende des Weges unsere Elli stehen.
Der genialste Stellplatz bis jetzt. Hammer!


Das Ende der Welt.



Samstagfrüh. 
Regen und Nebel. 🙈


Die Kathedrale von Santiago de Compostela.



Daneben fand eine Hochzeit statt.
Das Brautpaar lebe hoch! 

Das Grab des heiligen Jakobus im inneren der Kathedrale.

Die abgespeckte Fläche für die heilige Messe.





Eine der vielen kleinen Gassen in der Innenstadt von Santiago.

Zu sehen ist "Pulpo".
Eine regionale Spezialität in Galizien.
Der Tintenfisch Pulpo ist ca. einen halben Meter bis Meter lang und die Saugnäpfe teilweise so groß wie mein Daumen-Nagel. 
Auf meiner Pilgerreise habe ich ihn einmal verköstigt.
🙊
Es ist zurecht eine regionale Spezialität.

Die Schinkenstube von Santiago.




Es ist Herbst in Santiago.

😎✌
-ENDE-






















Kommentare

  1. Liebe Simone, liebe Jasmin!
    Dies ist das dritte Mal der Versuch Euch zu schreiben...
    Mal sehen, ob dies klappt...
    lg ruth aus Augsburg

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  2. Hallo Simone, hallo Jasmin!

    Nun habe ich die Hürde des Hydranten Zählens und Zebrastreifen Anklickens endlich geschafft und freue mich Euch schreiben zu können. Über das Handy war ein Abonnieren und einen Kommentar zu schreiben bei mir nicht möglich!
    Die Technik und ich....

    Auf jeden Fall verfolge ich schon seit Anfang an Eure Reise und bin gedanklich dabei. Auch ich habe mich schon gewundert, dass Ihr doch ziemlich "hektisch" von einem Ort zum anderen düst und nicht "sesshaft" -wenigstens für ein paar Tage- werdet, nun weiss ich aber, immer der Sonne entgegen und verstehe Euer Ziel!

    Ihr sendet ja tolle Bilder und habt schon viele Eindrücke gesammelt. Delfine zu sehen, da muss man schon Glück haben!

    Hier ist der Herbst eingezogen und ich habe es mir in meiner Wohnung gemütlich und warm gemacht!

    Viele Grüsse aus Augsburg
    ruth

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    1. Liebe Ruth,
      schön, dass du dich erfolgreich durch den Hydranten- & Zebrastreifen-Dschungel gekämpft hast, das freut uns!
      Vielen Dank für deinen lieben Kommentar.
      Bei uns herrscht: Regen, Regen, Regen. Ab und an mal ein sonniger Tag oder zwei - danach wieder Regen, Regen, Regen.
      Das verleitet zum Weiterfahren......wir würden auch sehr gerne mal etwas sesshafter werden. Spätestens an der Algarve oder in Andalusien (hoffen wir jedenfalls).
      Wir freuen uns, dass du unseren Blog liest und wir dich damit ein bisschen auf unserer Reise mitnehmen können.
      Sei ganz lieb gegrüßt und bleib gesund!
      Viele Grüße aus Spanien (noch Spanien, denn heute oder morgen fahren wir nach Portugal)
      Simone & Jasmin & der Bobby

      PS: viele Grüße an dein Team!

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  3. Grüsst euch !! Euer Bericht war jetz unser Sonntagshighlight !!! Wir haben soeben beschlossen dass am 15.Dezember Abfahrt nach Portugal is !!!! LOL !!! MEGA GRÜSSLE
    SONNI UN HORST

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    1. Grüsst euch Sonni und Horst,
      danke für eueren Kommentar!
      Für uns seid ihr "die Sally's" LooooooooooL
      Schön, dass unser Bericht euer Sonntagshighlight war, das freut uns.
      Wir wünschen euch viel Spaß bei den Reisevorbereitungen.
      Grüssle zurück und bleibt gesund!
      Jasmin, Simone & Bobby

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