24 - Armação de Pêra

Seit Sagres (unser letzter Reisebericht) geht unsere Reise nicht mehr Richtung Süden, sondern Richtung Osten. Unser Ziel war das frühere (und ich betone ausdrücklich –f-r-ü-h-e-r-e-) Fischerdorf „Armação de Pêra“. Wir sind ca. ein Drittel der Strecke der Algarve gefahren und haben das (frühere) Fischerdorf erreicht. Was uns erwartete hat uns schlicht und einfach schockiert.

Eine Beton-Platten-Bau-Wüste. Ach du heilige Kacke!

Jessas, Maria und Josef! Und hier sollen wir auf dem neu gebauten Wohnmobilstellplatz bleiben!?

Unvorstellbar bis zum letzten Kreisverkehr! Diesen haben wir dann Richtung Ortsrand verlassen zum „Algarve Camping Park“.

Und da wurden wir absolut positiv überrascht!

Ein ganz hübscher Stellplatz, ganz neu errichtet, für 6EUR pro Übernachtung.

Der Stellplatz wird von zwei netten, freundlichen französischen Damen betrieben.

Es sind auch sehr viele Franzosen hier auf dem Platz, gefolgt von Deutschen, Holländern und Engländern.

Man merkt an jeder Ecke des Stellplatzes, dass ganz viel Liebe reingesteckt wurde.

Es gibt viele hübsche und charmante Details. Genau wie in Frankreich. Ja, wir fühlen uns ein bisschen wie in Frankreich.

Rückblickend war für uns, bis jetzt, Frankreich das schönste Land.  

Vielleicht lag es auch daran, dass wir uns von Frankreich absolut gar nichts erwartet haben, da wir nie große Frankreich-Fans waren.

Aber so haben wir hier an der Algarve ein kleines Stückchen Frankreich und wir fühlen uns alle drei bisher auf dem Stellplatz sehr wohl. Und es ist sehr ruhig hier. Es gibt im Beton-Ort einige Supermärkte, wir sind also auch gut versorgt.

Wir müssen akzeptieren, dass es das entspannte Portugal einfach nicht mehr gibt.Das Reisen hier ist nicht mehr das was es anscheinend einmal war. Schade, dass wir zu spät dran sind. C’est la vie.

Unsere lieben Reise-Bekannten (sind auch jetzt unsere Nachbarn im Algarve Camping Park 😊 ) standen auf einem offiziellen Wohnmobil-Parkplatz hier an der Algarve. Sie hatten dort ihr Handtuch zum trocknen über den Seitenspiegel des Campers aufgehängt.

Sofort wurden sie ermahnt, sie möchten dies sein lassen, ansonsten müssten sie 300EUR Strafe wegen „Camping-Verhaltens“ bezahlen. Außerdem seien überall Kameras auf dem Parkplatz und man würde alles beobachten. Da fühlt man sich so richtig wohl, nicht wahr!?

 

Ein anderer Reisebekannter wurde mit 200 EUR abkassiert. Er stand auf einem Parkplatz mit einhundert weiteren Reisemobilen und jeder wurde mit 200 EUR Strafe abkassiert. Das sind dann mal schnell 20.000 EUR Einnahmen. Einnahmen die seit dem verdammten Corona-Virus hinten und vorne fehlen.

Dagegen sind die bayerischen Strafen mit 15 EUR ein absoluter Witz, sowas von lächerlich. Ha Ha Ha, alle Mal eine Runde lachen.

Am 15. November, also morgen, werden in Portugal neue Beschlüsse bezüglich Corona bekannt gegeben. Wir hoffen alle, dass wir weiterhin bleiben dürfen.

Alles ist besser, als wieder heimfahren. Wir alle haben doch so sehr von dieser Reise geträumt. Wir waren so mutig und sind aus dem Alltag ausgebrochen und jetzt das.

Verdammt.

Stellt euch vor, wir haben seit Tagen Sonnenschein. Endlich! Gut, ok, gestern und heute hat es geregnet, aber ab Morgen soll das Wetter wieder super werden. Aber trotz Regen haben wir so ca. 20°C. Super.

Wir werden jetzt erst mal auf dem netten Stellplatz bleiben und etwas entspannen.

Viele Möglichkeiten haben wir ja eh nicht. Das Reisen in Portugal ist extrem schwer und die ewige Stellplatz-Suche ist sehr nervenaufreibend und belastend. Zudem sind so viele Wohnmobil-Parkplätze gesperrt. Im Internet kann man das oft nicht erfahren. Also fährt man einen Parkplatz an und freut sich um dann vor Ort ein Verbotsschild zu entdecken.

Anstatt dass man gleich vor der Stadt ein Schild aufstellt, dass Parken für WoMo’s verboten ist…..nein, man fährt durch das ganze Dorf/Stadt um dann festzustellen: ätsch – Platz gesperrt. Dann kann man die Strecke wieder zurück gurken. Das ist nicht nur extrem nervig sondern ja auch so extrem umweltfreundlich. Nicht?

Zusätzlich befinden sich viele Gemeinden an der Algarve im Lockdown und es gibt Ausgangssperren.

Oft sind die Gemeinden die im Internet aufgeführt werden nicht aktuell und somit fährt man unbewusst in ein Lockdown-Gebiet. Das ist zusätzlicher Stress den wir uns nicht weiter aufhalsen wollen. Noch ein Grund mehr erstmal auf dem „französischen“ Platz zu bleiben.

Naja, jedenfalls machen wir jetzt das Beste draus, denn eine Einreise nach Spanien so gut wie gar nicht mehr möglich und wenn dann nur noch mit negativem Corona-Test.

Wir harren jetzt einfach auf diesem schönen Plätzchen aus. Warten mal was morgen bekannt gegeben wird und dann schau ma hoit amoi, gell.

Ach übrigens, wir wurden aufmerksam gemacht, dass es sich so liest als würden wir so viel Alkohol trinken. Nein. Wir doch nicht. Zwischendurch gibt’s schon auch mal einen Schluck Wasser. An warmen Tagen kann es sogar mal eine Flasche werden.

Ja Mensch, freilich trinken wir unser Bierchen und a Schopperl Wein, aber ihr macht‘s es doch ned anders. Nur ihr schreibt‘s ned drüber looooooooooooooooooooooool.

Stimmts?🙈🙊

Ganz liebe Grüße an meine ganz liebe Tante Helga und meinen Onkel Rudi.

Leider klappt es bei ihnen mit den Kommentaren nicht, dafür schreibt uns Tante Helga immer so unglaublich liebe und nette WhatsApp Nachrichten. Mia gfrein uns jeds moi wia d‘ Sau!

Danke! 😉

Etz is aber Schluß, macht’s es alle guat und bleibt’s vor allem gsund.

Schaugt‘s auf eich und trinkt‘s a amoi a Hoiwe oder an guaten Schoppen.🍻🍷🍷

Oder a zwoa. 😉

Liebe Grüße

Eicha Simmal ✌😎



(Titelbild)

Das Schöne ist, dass hier bereits der Oleander wieder riesige Knospen angesetzt hat.

Auf dem Weg nach Armação de Pêra eine tolle Brücke.



Ankunft am "Algarve Camping Park", am Ortsrand von Armação de Pêra.


Der Wohnmobilpark ist terrassenartig angelegt.
Es gibt 3 Park-Ebenen.

Erst standen wir in der untersten Reihe.

Sind dann aber umgezogen in die oberste Reihe.
Neben uns stehen Wohnmobil-Bekannte. 
Wir haben uns schon beim Mini-Lockdown in Lavos kennengelernt.
Es tut gut unter Gleichgesinnten zu sein. 😀


Das Abspülbecken vom Camping-Platz. 


Hier könnte man Wäsche schrubben wenn man wollte.
Es gibt aber auch 2 Waschmaschinen. 😀

Hier ist die individuelle und supercoole Dusche.
Im Baum ist ein Drehknopf für die Wasserzufuhr.
Der Wasserschlauch hängt über dem Eimer.
Das Wasser läuft in den Eimer.......


.....und aus dem Eimer tropft es raus.
Es wurden ganz einfach Löcher in einen herkömmlichen Zinkeimer gebohrt.
So einfach und so toll!
Es kommt ein wirklich toller Wasserstrahl raus, man kann super duschen.


Hier sieht man den Drehknopf im Baumstamm.
Sieht bisschen aus wie der Limonadenbaum von Pipi Langstrumpf.😆

Die Dusche ist nicht nur supercool, sondern auch superkalt. 
Aber bei weitem nicht so kalt wie die Stranddusche von Lavos.


Die Bar - wegen Corona leider geschlossen! 😡


Tischdeko!

Hier ist alles total liebevoll hergerichtet.
Wir fühlen uns im Campingpark sehr wohl.

Stimmt!

Unsere neueste Errungenschaft: der Omnia-Camping-Backofen.
Daheim haben wir bestimmt 10 Mal über das Ding diskutiert und wir haben uns geeinigt, dass wir ihn NICHT brauchen, ist nur noch ein Teil mehr welches wir mitschleppen.....

....unterwegs hat uns jeder berichtet wie toll und genial der Omnia ist! 😩😭

Außerdem stieß ich langsam an meine Grenzen mit Pfannen- und Topf-Rezepten.
Kurzum: der Omnia musste her!!!

Im einzigen Camping-Geschäft in Süd-Portugal haben wir den letzten ergattert.
Ein Ausstellungsstück ohne Knopf im Deckel.
Wir haben ihn billiger bekommen und ich habe uns einen individuellen Knopf gebastelt aus den Materialien die wir in unserer Werkzeugbox dabei haben.
Nicht schön, aber selten.
Und: es erfüllt seinen Zweck.

Übrigens: der Omnia-Backofen ist ein Traum!😋😋😊


Hier gibt es wieder viele Kork-Eichen.


Ich sag nur ein Wort: farbenblind!

Lost place von Armação de Pêra.



Hübsch anzusehen.

Dieses Schmuckstück ist leider bereits verkauft.
Schade!😭

Die Stadt Armação de Pêra.....

.....früher ein kleines, nettes Fischerdorf....

.....heute eine Perle aus Beton!
🙈😰
Wirklich, absolut kotzehässlich. 
Das kann man sich auch beim besten Willen nicht schön reden.

Zwischen der Beton-Wüste stehen immer wieder nette kleine Häuschen.

Der Stadtstrand von "Armação de Pêra" ist sehr schön.
Es gibt mehrere kleine Buchten.
Allerdings fragen wir uns, wo die Menschen alle hin sollen in der Hochsaison.
Wenn die Beton-Bunker ausgebucht sind.







Bobby chillt am Strand.

Ausblick vom Strand.
Ein klitzekleiner Abschnitt die Beton-Bunker gehen noch viele Kilometer weiter!
Wir mussten leider Jasmin's Schuhe verabschieden.
Durchgelaufen.
Danke, für die treuen Dienste!

Endlich: Frühstück im Freien!

-ENDE-
✌😎






















 

Kommentare

  1. Hallo Mädels,

    den Omnia hätte ich Euch auch empfohlen - super Teil und wiegt fast nix. Habt Ihr den Silikoneinsatz dazu gekauft - unbedingt zu empfehlen. Da könnt Ihr Lasagne und sonstiges machen, ohne dass es reinbrennt :-) Wir drücken Euch die Daumen, dass Eure nächsten Reiseziele wieder ansprechender sind :-) Wir freuen uns auf jeden Fall über alle Fotos und Berichte - die Landschaft ist Teilweise echt atemberaubend.

    Übrigens, das unbekannte Tier vom vorherigen Bericht dürfte eine Gottesanbeterin gewesen sein.

    Bis bald und noch gaaaaaaanz viel Spaß

    Karin und Peter

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    1. Servus Karin und Peter,
      schön von euch zu lesen!
      Wir dachten uns schon, dass es eine Gottesanbeterin ist, nur dachten wir die wäre grün.
      Ja, der Omnia ist wirklich ein tolles Gerät. Selbstverständlich haben wir ihn mit Silikoneinsatz gekauft.
      Haben schon 2x Hähnchenschenkel mit Kartoffeln gemacht und heute gibt es Pizzaschnecken ;-) mmmmhhhhhh!
      Wir sind noch länger auf dem schönen Stellplatz in der hässlichen Betonstadt. Das Reisen wird zunehmend schwieriger wegen Corona, aber wir haben seit Tagen Sonnenschein, baden im (eiskalten) Meer und genießen jeden Tag unserer Reise in vollen Zügen.
      Die Reise verläuft zwar nicht so wie wir uns es vorgestellt hatten, aber das können wir nun mal nicht ändern und haben es für uns akzeptiert.
      Alles ist besser als wieder heimzufahren.
      Und so machen wir uns es gemütlich, trinken Wasser ;-) und genießen einfach unser Leben.
      Machts es guat und bleibts bitte gsund.
      Ganz liebe Grüße
      Simone & Jasmin & der Schorschi ;-)

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