78 - Schweden #1

Hallo Ihr Lieben,
hier unser erster Bericht aus Schweden. Entwarnung. In Schweden gefällt es uns besser als in Norwegen. Außer unserem kleinen Bobby. Etwa zwei Minuten nachdem wir die Grenze passiert hatten ist uns leider unser Handstaubsauger aus dem Staufach über dem Führerhaus auf den Tisch geknallt und kurze Zeit später sind wir noch volle Kanne durch ein Schlagloch gedonnert. Seitdem sitzt der kleine Burschi nur noch zitternd und hechelnd im Auto. Sobald der Motor abgestellt wird ist alles wieder gut. Aber während der Fahrt hilft kein gutes Zureden und kein streicheln, kein ignorieren. Daher wollen wir täglich nicht länger als 2 Stunden fahren. Wir hoffen er beruhigt sich demnächst wieder. Zudem ist ein Loch in unserem Tisch, aber was ist schon ein Loch im Tisch im Gegensatz zum Wohlbefinden unseres Hundes!?

Von Östersund aus ging die Fahrt weiter Richtung Ost-Küste. Nach einer Stunde wollten wir Bobby eine Pause gönnen und haben an einem ausgeschilderten Parkplatz angehalten. Das sollte ein glücklicher Zufall sein. Wir waren am Schauplatz der größten Naturkatastrophe Schwedens angekommen. Es handelt sich um einen ausgetrockneten Wasserfall.
Der Name: „Döda Fallet“ – der tote Wasserfall.

Die Frühjahrsschwemme von 1796 war besonders stark und eine verheerende Flutwelle zerstörte alles was auf ihrem Weg lag und leerte die 1.000 Millionen Kubikmeter Wasser des Ragunda Stausees in nur 4 Stunden und veränderte für alle Zeit die Landschaft und der Wasserfall Storforsen verstummte für immer. Gott sei Dank wurde bei der Naturkatastrophe kein Mensch tödlich verletzt. Tote Lachse hingen überall in den Bäumen. Heute ist der Ort ein beliebtes Ausflugsziel und auf Holzstegen und Treppen kann man den kompletten toten Wasserfall begehen. Wir waren wieder einmal, für bestimmt eine Stunde, völlig alleine unterwegs. Völlige Stille. Nur der Wind und das zwitschern der Vögel. Und mit das Beste: wir hatten einen wunderbar ruhigen Übernachtungsplatz. Wir haben für Stunden niemanden gehört und gesehen.

Das nächste „Highlight“ wartete schon am nächsten Tag. Durch Zufall sind wir auf den Parkplatz an einem Thailändischen Pavillion gestoßen. Als wir ankamen staunten wir nicht schlecht. Mitten in der schwedischen Pampa steht tatsächlich ein thailändischer Pavillion. Ein netter Herr hat uns erklärt, dass es sich hier um den einzigen „königlichen“ Pavillion dieser Art außerhalb von Thailand handelt.

1897 besuchte König Chulalongkorn Schweden und die Gemeinde Ragunda. Er wurde vom schwedischen König  eingeladen. Gut 100 Jahre später begann man ihm zu Ehren mit dem Bau des Pavillions.  Sehr interessant.

Dann ging es weiter an die Ost-Küste und zwar wollten wir wandern im Nationalpark Skuleskogens. In Schweden darf man an den meisten Eingängen der Nationalparks kostenfrei übernachten. Am nächsten Morgen sind wir zur Wanderung aufgebrochen. Naja ehrlich gesagt war es nur ein kurzer Spaziergang. Am Abend zuvor hatten wir von unseren netten Platznachbarn schon die Info bekommen, dass man schon sehr gut im klettern sein muss wenn man dort wandern will. Aber zumindest sind wir ein Stück gewandert bis dann Wurzeln und Felsen zu groß wurden und nicht einmal mehr unsere Bergziege Bobby Lust hatte rauf und runter zu springen. Wir haben es als Spaziergang verbucht. Anschließend sind wir dann aber zu einem anderen Eingang des Parks gefahren und konnten da eine leichte 2-stündige Wanderung machen mit einem tollen Ausblick zur Belohnung.

Schon seit Tagen reden wir davon, dass wir wenn wir einmal einen tollen Platz zum übernachten finden ein paar Tage bleiben wollen. Wir wollten Bobby eine Pause gönnen und uns auch. Fündig wurden wir direkt am Meer mit einem tollen Parkplatz. Ein kostenloser Stellplatz auf Spendenbasis. Das ist in Schweden sehr oft der Fall. Hier läuft sehr viel auf Vertrauensbasis.

An dem herrlich ruhigen Platz blieben wir 4 Nächte. In dieser Zeit haben wir uns ein wenig auf unseren Besuch in Stockholm vorbereitet. Und zum Abschluss selbstverständlich einen Beitrag in die Spendenkasse gegeben. Wir sind immer dankbar für so wundervolle Plätze und wenn jeder etwas gibt, kann dieser auch künftig erhalten bleiben.

Dann war es soweit: Stockholm wir kommen. Wir hatten vor Stockholm und nördlich von Uppsala (Ihr wisst schon, „ein Stundent aus Uppsala, lalalalalala…“) noch eine Zwischenübernachtung eingelegt damit wir gegen Mittag auf dem Campingplatz in Stockholm einfahren können. Also haben wir uns ausnahmsweise den Wecker auf 8 Uhr gestellt. Nicht dass wir sonst länger schlafen würden, aber genau an solchen Tagen an denen man es eilig hat verschläft man dann, das kennt wohl fast jeder. Es blieb auch noch Zeit für eine kurze Besichtigung des Doms in Uppsala. Sehr schön und beeindruckend. Die Studentenstadt Uppsala hat uns beim durchfahren gut gefallen, allerdings hatten wir keine Zeit für eine Stadtbesichtigung eingeplant.

Unser Campingplatz lag im Randbezirk von Stockholm. Da Stockholm ein gefährliches Pflaster ist, wollten wir unsere Elli an einem sicheren Ort unterbringen.
Punkt halb 12 waren wir am Campingplatz und haben uns auch gleich auf den Weg in die City gemacht. Mit der U-Bahn. Schrecklich viele Menschen, ganz ungewohnt nach der Einsamkeit, aber wir hatten keine andere Wahl. Der schnellste und einfachste Weg ins Zentrum zu kommen.

Nach rund 10 U-Bahn-Stationen waren wir mitten drin im Stockholmer Stadtgeschehen. Ein Prachtbau reihte sich an den nächsten. Wunderschön. Aufregend. Turbulent. Eine echte Großstadt eben. Und was für eine!

Unsere erste Anlaufstelle war die Markthalle. Wir lieben Markthallen in allen Ländern. Das vielfältige, bunte Angebot ist einfach immer wieder schön anzusehen. Die Markthalle von Stockholm war ganz besonders schön.

94 der 100 Stockholmer Metro-Stationen wurden seit 1957 fantasievoll umgestaltet.

Der Endpunkt „Kungsträdgarden“ der blauen Linie (mit welcher wir auch gefahren sind) ist eine der meistfotografierten und schönsten U-Bahn-Stationen Stockholms. Sie präsentiert sich als riesige gewundene Höhle, passend zum oberirdischen Garten welchen wir uns im Anschluss angesehen haben.
Weiter ging es zum Stadtbezirk „Gamla Stan“ – der Stadtbezirk Stockholm’s.
Vom schwedischen Reichstagsgebäude zum Königsschloss, durch die Västerlanggatan (die wichtigste Einkaufsstraße Stockholm’s) und wieder zurück.
Stockholm war ein Erlebnis. Einfach toll.

Am Ende des Tages hatten wir zwar nur 15.000 Schritte auf dem Tacho, dennoch waren wir fix und fertig. Die vielen Eindrücke der tollen Stadt, die vielen Menschen, das ständige Schauen nach dem Hund usw. waren sehr anstrengend und dennoch wunderschön.

Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug zum Schloss Drottningholm.
Es liegt auf einer Insel am Stadtrand von Stockholm.

Was gibt’s zu berichten? Das Barockschloss Drottningholm ist eingebettet in wunderschöne Gärten. Die schwedische Königsfamilie bewohnt den Südflügel der inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe gekürten Anlage.

Es war wunderschön. Lange sind wir durch den sehr gepflegten Schlossgarten spaziert. Haben immer wieder das Schloss bewundert. Es ist nicht so prunkvoll und auch nicht so riesengroß wie man Schlösser im Sinn hat. Ziemlich schlicht und übersichtlich.

Es war auf alle Fälle einen Abstecher wert.

Das war’s. Bis zum nächsten Mal.











(Titelbild Schloss Drottningholm)



Die Landschaft Schwedens:
Wald
Wald
Wald und nochmals Wald.



Wanderung über Holzstege durch den toten Wasserfall "Döda Fallet".




Endlich blauer Himmel und etwas Sonnenschein. 🌞

Tägliche Fahrt zwischen den Wäldern.
Wald, Wald, Wald und nochmals Wald.
Nanu!?
Thailand in Schweden!?
Ja!
1897 besuchte König Chulalongkorn Schweden und die Gemeinde Ragunda.
Er wurde vom schwedischen König
 eingeladen.
Gut 100 Jahre später begann man ihm zu Ehren mit dem Bau des Pavillions.
 
Er ist weltweit der einzige thailändische Pavillion außerhalb Thailands.

Kleine Wanderung im Nationalpark "Skuleskogen" mit toller Aussicht.


Tolle Abendstimmung an der Ostsee.


Kurzer Abstecher zur Domkirche in Uppsala.
Der Dom St. Erik ist mit 118,7 Metern das höchste Kirchengebäude Skandinaviens.

Gotischer Stil.

Stockholm:



Das "Königliche Dramtische Theater" ist
das schwedische Nationaltheater in Stockholm.
Auf den 8 Bühnen werden jährlich ca. 1000 Aufführungen gezeigt.

Das "Riksdagshuset".
Sitz des schwedischen Reichstags.

Das Königsschloss "Kungliga Slottet".
Ist Amtssitz von Carl XVI. Gustav und eines der größten
Gebäude Stockholms.
Wohnsitz des Königs ist Schloss Drottningholm.

Das Königsschloss wird gut bewacht.
Täglich zur Mittagszeit findet die Wachablösung statt.

Blick vom Königsschloss zur Hafenpromenade.

Das "Grand Hotel".
Puh! Ganz schöner Kasten!
Das 1874 erbaute Luxushotel bietet derzeit 
300 Zimmer,
31 Suiten und
24 Veranstaltungs- und Konferenzräume.

Das "Nationalmuseum" ist Schwedens größtes Kunstmuseum.
Es beherbergt rund 16.000 Gemälde und Skulpturen und 
ca. 30.000 Objekte des Kunsthandwerks und eine riesige Grafiksammlung.
Alleine für dieses Museum bräuchte man wohl schon eine Woche um alles anzusehen.



Die wichtigste Einkaufsstraße der Altstadt von Stockholm,
die "Västerlanggatan".








Mitten in "Gamla Stan", DER Stockholmer Stadtbezirk.
"Zum Franziskaner".
Mit bayerischem Bier aus Flaschen.
Tatsächlich! A echtes "Schlenkerla" mitten in Stockholm.
Das Rauchbier ist allerdings nur was für Fans!

Upps - ganz schön teuer!
Wechselkurs SEK zu EUR :10
Beispiel 128 Schwedische Kronen = ca. 12,80 EUR.

Die Metro-Station Kungsträdgarden.
Sie ist eine der meist fotografierten und schönsten U-Bahn-Stationen Stockholms.
Insgesamt 94 der 100 Metro-Stationen wurden seit 1957 fantasievoll umgestaltet.

Schloss Drottningholm

Schloss Drottningholm ist ein Museum und Privatwohnsitz
der schwedischen Königsfamilie Bernadotte.
Seit 1982 leben hier König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia im Südflügel des Gebäudes.
Dort bewohnen sie 22 Zimmer.
Insgesamt gibt es im Schloss 220 Zimmer, es wurde nach dem Vorbild 
französischer Schlösser im Barockstil gebaut.
Deshalb wird Schloss Drottningholm auch als "schwedisches Versailles" bezeichnet.
Nach einem Brand im Jahre 1661 wurde es wieder aufgebaut und 1991 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.




Ein kleiner Einblick in das Schloss Museum.
Eintritt knapp 15 EUR.





Ausstellungsraum: "Das Porzellan-Zimmer".





-ENDE-

✌😉
🌈☮🕊🌈









































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