Nach Stockholm und dem wundervollen Schloss Drottningholm führte unser Weg als nächstes zu den beiden größten Seen des Landes: den Vänern- und den Vättern-See. Auf ging es wieder zurück ins Landesinnere. Was auf der Karte wie ein Katzensprung aussah wurde zu einer vierstündigen Autofahrt bis zum Nordufer des Vänernsees.
Der größte See Schwedens ist so groß, dass es sich wie am Meer anfühlt da man das andere Ufer nicht sehen kann. Auch der Seegang ähnelte sehr dem Meer, richtige Wellen schwappten ans Ufer. Wir hatten einen Stellplatz direkt am See. Leider war das für uns auch der einzige Zugang zum Wasser. Ähnlich wie am Starnberger See kommt man hier fast nicht ans Ufer. Entweder kein Zugang mit dem Fahrzeug oder Privatgelände.
Am nächsten Tag fuhren wir Richtung Vätternsee. Ein See nach
unserem Geschmack. Klares Wasser mit einer tollen Felsküste. Hätte man hier
einen guten Zugang zum Wasser gehabt hätten wir uns eventuell ein kurzes Bad
gegönnt. Oder auch nicht. Die Wassertemperatur nach Aussagen Einheimischer derzeit ca. 12 Grad.
Brrrrrr…..!🥶
Im angrenzenden Naturpark konnten wir 2 Nächte verbringen und haben
eine tolle Wanderung gemacht. Nur leider
meist im Wald ohne großen Ausblick. Aber herrlich ruhig. Haben fast keine
Menschenseele getroffen. Dafür jede Menge Bärlauch, der hier gerade erntereif
im Wald steht.
Danach stand die Stadt Västervik auf unserem Plan, sie trägt den Beinamen „die Perle
der Ostküste“. Perlen haben wir keine gefunden, aber dafür zwei schöne Kirchen,
die nicht unterschiedlicher hätten sein können, und eine kleine Straße mit
schönen bunten Holzhäusern.
Dafür erwartete uns am nächsten Tag ein kleines
Naturhighlight. Ziel war das alte Dorf
Stensjö. Über Generationen hinweg hat hier eine Großfamilie unter größten
Anstrengungen Landwirtschaft betrieben. Anfang der 50iger Jahre gab der letzte
Bauer auf. Danach holte sich die Natur den Großteil zurück. Aber schon in den
60iger Jahren kaufte eine Stiftung das Land und stellte das Dorf wieder her. Es
dauerte ca. 30 Jahre bis Häuser und Felder wieder komplett hergestellt waren.
Ein einzigartiges Projekt in Schweden. Es lebt auch wieder eine Familie
permanent im Dorf und betreibt ökologische Landwirtschaft mit Kühen und
Schafen. Diesmal aber mit modernen Mitteln. Angetan hat es uns aber das Gelände
rund ums Dorf. Ein kleiner Zauberwald. Kann man mit Worten gar nicht
beschreiben. Man hatte das Gefühl, dass gleich Feen und Elfen hinter den Bäumen
und Felsen auftauchen. Ein solch abwechslungsreiches Gebiet mit so vielen verschiedenen Grüntönen haben wir so noch
gar nirgends gesehen.
Wunderschön. Da wir hier auch übernachten konnten sind wir gleich 3 x den
kleinen Wanderweg gelaufen. Einfach ein tolles Naturerlebnis. Wir konnten uns
gar nicht satt sehen.
Eine Wohltat für Körper, Geist und Seele.
Die Insel Öland sollte unser nächstes Ziel werden. Bei Kalmar ist Öland über eine Brücke mit dem Festland verbunden. Sie ist 137 km lang und bis zu 16 km breit. Wir haben uns aber nur den Südteil der Insel angesehen. Die Südspitze mit dem Leuchtturm „Lange Jan“. Überall auf der Insel findet man zahlreiche alte Holzwindmühlen. Im Gegensatz zum bewaldeten Festland ist die Insel eine Steppenlandschaft. Bäume sieht man eher selten. Dafür riesige Fliederhecken in den Gärten der kleinen Häuschen am Straßenrand.
Wieder zurück auf dem Festland sind wir weiter Richtung Süden gezogen. Wir haben am Meer einen tollen Stellplatz gefunden an dem wir das Pfingstwochenende verbrachten. Scheint wohl ein kleiner Geheimtipp zu sein, da außer drei deutschen Fahrzeugen mit uns nur Schweden hier waren.
Demnächst geht es zurück nach Dänemark. Wir haben in Schweden sehr schöne Dinge gesehen und erlebt, aber auch hier ist der Funke auf uns nicht so wirklich übergesprungen. Oft sehr schöne Natur. Aber die meiste Zeit: Wald, Wald, Wald, Wald und nochmals Wald. Das viele Fahren zwischen den Wäldern fühlte sich sehr schnell sehr eintönig an. Auch die Ruhe geht in Südschweden verloren da schon wesentlich mehr Urlauber unterwegs sind.
Daher haben wir uns entschieden vorzeitig wieder nach Dänemark zu fahren. Hier hatte es uns ja am Anfang der Reise schon sehr gut gefallen von daher möchten wir dieses Land noch etwas mehr erkunden.
Bis dahin macht´s gut.
Eure Mädels
(Titelbild: Naturreservat Almö)
Wald, Wald, Wald und nochmals Wald.
Das andere Ufer? Nicht in Sicht.
Aber leider noch zu kalt.
Västervik - "Die Perle der Ostküste"
Kulturreservat "Stensjö By"
Die Insel Öland:

Alles flach und entweder Ackerbau oder Steppe.
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