Wo sollen wir heute nur starten mit unseren Erzählungen!?
Am besten erzählen wir dort weiter wo wir zuletzt aufgehört haben.
Wir standen am Freitag in St. Jean Pied de Port (Frankreich) auf dem Wohnmobilparkplatz und hatten uns an diesem Tag mal so richtig Zeit gelassen, mit Frühstück, aufräumen usw., denn wir haben ja Zeit und heute sowieso denn es regnet ohne Ende.
Als wir losfahren wollten ertönte beim drehen des Zündschlüssels ein ohrenbetäubender Dauersignal-Ton. Verdammt! Was tun!?
Gebrauchsanweisung: nix gefunden.
Internet: nix gefunden.
Beim Freistaat (Wohnmobilhändler dort haben wir Elli gekauft) anrufen: natürlich dauerbelegt. Verdammt.
Jasmin hat rausgefunden, dass in 5km Entfernung ein Citroen Händler ist, die aber von 12-14 Uhr Mittagspause machen. Uhrzeit: 11:35 Uhr – dann nix wie los.
Dort angekommen sah es aus wie auf einem Autofriedhof. Als ich dann zum großen Meister in die Werkstatt ging habe ich ihm Jasmins Handy mit der französischen Übersetzung „wir brauchen bitte Hilfe“ unter die Nase gehalten.
Er hat nur gelacht. Ich fragte ob irgendwer in der Werkstatt englisch spricht: „no“. War ja klar. Franzosen und Italiener sprechen nun mal kein Englisch, wann werde ich es mir endlich merken können!?
An der Elli angekommen habe ich den Zündschlüssel rumgedreht, er hat das Geräusch gehört und hat, auf dem Fahrersitz sitzend, wie wild im Bordmenü rumgedrückt. Er drehte den Zündschlüssel rum und ist mit unserer Elli gefahren. Weg gefahren. Einfach weg. Ohne Vorankündigung. Und da standen wir drei in unseren kurzen Hosen, mit unseren dünnen Pullovern, frierend, und alles war weg. Unser fahrendes Einzimmerappartement: weg.
Jasmins Gesicht auf dem Foto sagt alles, da brauch ich gar nicht mehr schreiben.
Nach einer gefühlten Ewigkeit (wir schätzen so 10-15 Minuten) kam sie dann wieder unsere Elli, mit dem Mechaniker. Er parkte Elli auf dem Hof und ein Mitarbeiter hat das Diagnose-Gerät angehängt. Nach einer erneut gefühlten Ewigkeit stand fest: kein Fehler im Motor- oder Elektronik-Bereich, es muss irgendwas im Wohnraum sein. Aber was zum Kuckuck!?
Sie machen jetzt Mittagspause und wir dürfen aber so lange vor dem Tor der Werkstatt stehenbleiben. Gut. Wieder beim Freistaat angerufen und siehe da – endlich ging jemand ran.
Dann haben wir rausgefunden, dass das Dauersignal an der ausfahrbaren Treppe zum Wohnraum lag.
Diese haben wir seit ca. 2,5 Jahren nicht mehr benutzt, aber irgendwie müssen wir an den Schalter rangekommen sein.
Auf den Treppen-Schalter gedrückt, Treppe komplett drin, Signal-Ton aus.
Jetzt brauchten auch wir erstmal eine kleine Brotzeit. Dachten wir jedenfalls, denn dann galt es erst mal das Wohnmobil durch den Autofriedhof auszuparken. Mensch ging das eng her! Millimeter für Millimeter haben wir im Team-Work unser ca. 7 Meter langes (inkl. Radträger) Fahrzeug hinausmanövriert. Auch wieder eine gefühlte Ewigkeit.
Die Fahrt kann weitergehen, mit einer Geschichte mehr im Gepäck. Boah!
Auf den Schock haben Frankreich verlassen und sind von St. Jean Pied de Port (Frankreich) nach Spanien gefahren.
Völlig übergangslos waren wir mit einem Schlag in Spanien.
Nicht mal mehr für ein Länderschild hat es gereicht. Wir sind durch einen Ausläufer der Pyrenäen über eine sehr einsame Straße entlang des Jakobswegs gefahren.
Ein kurzer Stopp in „Roncesvalles“ musste einfach sein. Es ist der erste spanische Ort in dem viele Pilger ihren ersten Übernachtungsstopp einlegen nach dem anstrengenden Fußmarsch über die Pyrenäen. Es gab nicht viel zu sehen, außer einer Kirche (die verschlossen war) und einem Steinehaufen.
Dann sind wir weiter bis Pamplona. Dort haben wir uns im Handygeschäft eine neue spanische SIM-Karte geholt. 35GB für 17 EUR – auch nicht schlecht. Zwar nicht so toll wie in Frankreich (zur Erinnerung 100GB für 20EUR bzw. 30 denn 10 EUR muss man für die SIM Karte bezahlen), aber dennoch viel besser als in Deutschland. Deutschland gleicht auf dem Gebiet einem Entwicklungsland. Sogar in Afrika gibt es ein besseres Netz (und mit Sicherheit günstigeren Tarifen). Naja egal. Jetzt sind wir für einen Monat wieder versorgt, damit wir euch die Beiträge mit den schönen Bildern posten können, damit wir immer wieder nach Hause einen WhatsApp Anruf machen können usw.
Apropos WhatsApp: ihr dürft uns sehr gerne weiterhin über WhatsApp schreiben. Außer 3 Leuten schreibt uns leider niemand mehr, das finden wir sehr schade.
In Pamplona standen wir auf einem sehr schönen Wohnmobilstellplatz 2km vom Zentrum entfernt, 10 EUR für 24 Stunden, inkl. Strom, Wasser und WC-Entsorgung. Perfekt!
Am Samstag haben wir dann bei strömendem Regen Pamplona erkundet. Ausgerüstet mit Regencapes für Mensch und Hund und zwei Regenschirmen.
Bei 6°C, Regen und Wind gibt es zwar Schöneres als durchnässt und halb erfroren eine Stadt zu erkunden, aber Pamplona ist wirklich wunderschön. Bobby, der arme kleine Knilch, war auch total nass und hat gezittert vor Kälte. Armer Lumpi,
Das Zentrum besteht aus vielen kleinen Gässchen mit bunten, hohen Häusern, einfach schön.
Pamplona (baskisch Iruña) ist die Hauptstadt der Provinz Navarra, hat ca. 200.000 Einwohner und ist weltberühmt für die „Sanfermines“ – die berühmten Stierläufe. Von Anfang bis Mitte Juli werden Stiere durch die Gassen Pamplonas getrieben und wagemutige Touristen (vor allem Männer) laufen mit ihnen. Der ein oder andere wird dabei aufgespießt und kommt ums Leben, Pech, aber es läuft ja schließlich jeder freiwillig mit. Shit happens.
Heute (Sonntag) hatten wir einen Sightseeing-Tag.
Erst haben wir uns einen Wasserfall namens „Gujuli„ angesehen, der
100 Meter in die Tiefe stürzt. Toll!
Danach sind wir über eine wunderschöne Strecke zum Naturdenkmal „Ojo Guareña“ gefahren.
Wieder einmal sehr beeindruckend zu
sehen, was die Menschen früher bauen konnten ohne irgendwelche Gerätschaften.
Kirche und Unterkünfte in Kalkstein gemeißelt, unglaublich beeindruckend das zu sehen.
Heute standen wieder einige
Serpentinen auf dem Programm und was sehr beeindruckend war, dass wir hinter vielen
Kurven eine andere Landschaft vorgefunden haben. Ein schöner Sonntagsausflug!
Leider wieder mit viel Regen, aber das kann man nun mal nicht ändern.
Noch ein paar Wörtchen zu
Frankreich: wir waren absolut begeistert von dem schönen Land.
Wir waren sehr voreingenommen und
wurden eines besseren belehrt.
Die Leute freundlich obwohl wir
Deutsche sind, gab es absolut keine Probleme und keinerlei negative Erlebnisse.
Die Lebensmittel sind leider sehr teuer.
Aber Frankreich: wir kommen wieder!
Gezwungener Maßen ja sowieso denn
wenn wir nach Spanien und Portugal wieder gen Norden fahren, dann müssen wir ja
durch Frankreich. Außer unsere Elli kann bis dahin fliegen.
Nein quatsch, es gibt ja noch so viel zu sehen in Frankreich, unsere Liste ist noch lang mit Orten die wir gerne sehen wollen.
Wir wünschen euch alle das Beste,
macht’s es gut und bleibt’s gsund!
Simone & Jasmin & Bobby
der erste Stopp in Spanien auf dem Camino Frances.
Bobby war völlig durchnässt und
gar nicht so begeistert von Pamplona.
um unsere durchnässten Sachen zu trocknen.
AntwortenLöschenMeine Lieben, danke für den so ausführlichen und schönen Reisebericht, so sind wir immer live dabei. Ihr habt ja in den 4 Wochen schon sovieles gesehen und erlebt. Ja das mit der Elli hat euch natürlich einen großen Schrecken eingejagt, ging ja Gott sei Dank aber gut. Gell da ist man ganz schön verloren und traurig. Jasmin dir kennt mans richtig an. Ich hoffe für euch, dass es nicht mehr vorkommt.
Simone denkst du noch viel nach über den Jakobsweg, als du ihn gegangen ist. Mir ist wieder alles so nah. Machts weiter so, ich freue mich schon auf den nächsten Bericht, vor allem bleibts mir gesund ihr 3, ich drücke euch ganz lieb, Mama und Papa
Hallo Ihr Lieben,
AntwortenLöschensehr schöne Bilder und ein wundervoller Reisebericht. Wenn ihr wieder daheim seid, dann könntet Ihr ein Reisebuch schreiben.
Die Elli lässt Euch nicht im Stich. Ich wünsche beste Gesundheit, schönes Wetter und ganz viel Spass.
In Schrobenhausen ist es heute "greislig".
Ganz liebe Grüße von Papa und Mama
Jetzt hab ich mir gerade alle Bilder nochmal angeschaut.
AntwortenLöschenSooooo schööön.
Nur die Jasmin schaut sehr traurig. Aber wahrscheinlich jetzt nicht mehr.